Heutige Marken greifen die Uhrendesigns der 1970er Jahre mit Begeisterung auf und reiten dabei auf einer Welle der Nostalgie, die bei den Verbrauchern Anklang gefunden hat. Diese retroinspirierten Stücke weisen oft moderne Eigenschaften auf und fügen der Vintage-Ästhetik moderne Funktionalität hinzu. Zu den herausragendsten Designs dieser Ära zählt die Fahreruhr – ein Zeitmesser mit digitaler Seitenanzeige. Während die Ursprünge dieses Konzepts bis ins Jahr 1958 zurückreichen, als Gilbert Albert einen Prototyp für Patek Philippe entwarf (mit einem von Louis Cottier entworfenen Uhrwerk), setzte sich der Stil erst in den 1970er Jahren durch. Ein bemerkenswertes Beispiel für eine Fahreruhr – konzipiert, um die Uhrzeit abzulesen, ohne das Handgelenk zu drehen, während man ein Lenkrad umklammert – war die 1976 eingeführte Amida Digitrend, ein mechanisches Stück, das mit der Casquette von Girard-Perregaux und ihrer damals fortschrittlichen Quarz-LED-Technologie konkurrieren konnte. Trotz seines anfänglichen Erfolgs konnte Amida dem Schicksal vieler Uhrmacher der damaligen Zeit nicht entgehen und musste 1979 Insolvenz anmelden.
Das Konzept der Fahreruhr wurde in den letzten Jahren wieder aufgegriffen, wobei unabhängige Marken wie MB&F und Urwerk dem Genre neues Leben einhauchten. Girard-Perregaux brachte auch seine legendären Casquette und Bulova wieder auf den Markt und ebnete damit möglicherweise den Weg für die Rückkehr eines weiteren Klassikers – der Amida Digitrend. Dieses Jahr feiert die Digitrend dank der Zusammenarbeit von Designer Matthieu Allègre, Uhrenliebhaber und Unternehmer Clément Meynier (Gründer von Depancel) und Uhrwerkingenieur Bruno Herbet ein Comeback. Gemeinsam haben sie die Digitrend mit ihrem futuristischen, von Karosserien inspirierten Gehäuse und der markanten digitalen Seitenanzeige wiederbelebt. Diese moderne Interpretation ist jetzt in drei Varianten erhältlich und verbindet Vintage-Stil mit zeitgenössischem Uhrwerk mehr lesen.
Die drei Versionen des Amida Digitrend unterscheiden sich lediglich in der Gehäuse- und Armbandoberfläche: Edelstahl mit überwiegend gebürsteter Optik, akzentuiert durch polierte Details, Stahl mit schwarzer DLC-Beschichtung und 4N-Gold-PVD-Beschichtung. Das bis 50 m wasserdichte Gehäuse bleibt seiner ursprünglichen Form treu; es ist 39,6 mm breit und 39 mm lang und verjüngt sich von 15,6 mm an der dicksten Stelle in der Nähe des Displays auf nur 6 mm am anderen Ende. Während seine ungewöhnliche, retro-futuristische Ästhetik vielleicht nicht nahtlos zu jeder Garderobe passt, überrascht der Digitrend mit seinem Tragekomfort am Handgelenk. Trotz seiner scheinbar klobigen Proportionen wiegt er nur 110 Gramm und trägt sich gut. An die seitliche springende Stundenanzeige im Armaturenbrett-Stil muss man sich jedoch etwas gewöhnen – man muss sich leicht an die Gewohnheit gewöhnen, das Handgelenk zu drehen, um die Zeit abzulesen, da die Drehung nicht mehr erforderlich ist.
Wie sein Vorgänger verwendet der neue Amida Digitrend ein Prisma wie ein U-Boot-Periskop, um auf der Rückseite aufgedruckte, orangefarbene Ziffern von den horizontal angeordneten Stunden- und Minutenscheiben auf dem Uhrwerk zu projizieren. Während der ursprüngliche Digitrend jedoch auf einem einfachen 1-Juwel-Stiftankerwerk basierte, wird die neue Version vom modernen Soprod Newton P092 angetrieben. Dieses 23-Juwelen-Automatikwerk arbeitet mit einer Frequenz von 28.800 Schwingungen/Stunde und bietet eine Gangreserve von 44 Stunden, wobei es das von Bruno Herbet entwickelte Spezialmodul antreibt.
Ganz im Einklang mit zeitgenössischen Trends gibt es im Gehäuseboden ein kleines Fenster, durch das die Unruh und die Querbrücke des Uhrwerks zu sehen sind. Obwohl die Veredelungen des Uhrwerks nicht vollständig zu sehen sind, umfassen sie Genfer Streifen, Sandstrahlen, kreisförmige Körnung und einen skelettierten Rotor, der durch die Öffnung zu sehen ist.
Die Amida Digitrend-Varianten Steel, Gold und Black sind jeweils mit passenden Armbändern mit Schnellverschluss-Federstegen ausgestattet. Die Marke bietet ein anthrazitfarbenes Alcantara-Armband mit orangefarbenem Kalbslederfutter und einer Dornschließe aus Stahl für diejenigen, die einen alternativen Look suchen. Die Preise beginnen bei 2.950 CHF für die Versionen mit dem Alcantara-Armband, mit zusätzlichen 350 CHF für das Edelstahlarmband (ohne MwSt.).
Während einige preiswerte Quarz-LED-Modelle auf dem Markt den unverwechselbaren „Casquette“-Stil nachahmen, sticht die Amida Digitrend als echte Wiederbelebung einer nahezu ikonischen mechanischen Uhr hervor, die jetzt modernisiert und verbessert wurde – eine Besonderheit, die ihren Wert steigert. Alle Versionen werden ab dem 27. November sowohl online als auch bei ausgewählten Einzelhändlern weltweit erhältlich sein.
Die Designphilosophie: Retro-Futurismus in Aktion
Der Reiz der Digitrend liegt in ihrem retro-futuristischen Design, das heute noch genauso fesselnd ist wie in den 1970er Jahren. Das längliche Gehäuse, die scharfen Winkel und die glatten Linien erinnern an eine ausgeprägte Space-Age-Ästhetik. Das charakteristische Merkmal der Uhr ist ihre seitliche digitale Anzeige, die durch ein ausgeklügeltes System aus rotierenden Scheiben und Spiegeln erreicht wird.
Horizontale Anzeige
Im Gegensatz zu herkömmlichen Uhren ist die Zeitanzeige der Digitrend horizontal. Dieses einzigartige Layout ist nicht nur eine ästhetische Entscheidung; es wurde auch mit Blick auf die Zweckmäßigkeit entworfen. Autofahrer können beispielsweise auf ihr Handgelenk blicken, ohne ihre Hand zu drehen – ein subtiler Hinweis auf die Funktionalität inmitten des künstlerischen Flairs.
Material und Verarbeitung
Die Steel-, Black- und Gold-Editionen der Digitrend sind Meisterwerke der Materialauswahl und Verarbeitung. Jede Version betont eine andere Facette der Persönlichkeit der Uhr:
Steel-Edition: Die saubere, industrielle Verarbeitung unterstreicht das architektonische Design der Digitrend und verleiht ihr eine zeitlose Vielseitigkeit.
Black Edition: Diese Version verfügt über eine mattschwarze Beschichtung, die eine kühne, zeitgenössische Ausstrahlung ausstrahlt. Sie ist ein Favorit unter Sammlern, die ihre dezente, moderne Ästhetik zu schätzen wissen.
Gold Edition: Die luxuriöse und auffällige Gold Digitrend fügt ein Element der Opulenz hinzu und betont die Rolle der Uhr als Stil-Statement.
Kompaktes Gehäuse
Die kompakte Gehäusegröße, die normalerweise etwa 33 mm x 40 mm misst, macht die Digitrend selbst nach modernen Maßstäben überraschend tragbar. Ihr flaches Design sitzt bequem am Handgelenk und sorgt dafür, dass ihre unkonventionelle Ästhetik nicht erdrückend wirkt.
Das mechanische Herz
Das Herzstück der Digitrend ist ihr mechanisches Uhrwerk, ein Beweis für Schweizer Handwerkskunst. Amida verwendete ein Uhrwerk mit Handaufzug, um die rotierenden Zeitscheiben der Uhr anzutreiben, die durch ein Prisma reflektiert werden, um die digitale Illusion zu erzeugen.
Das Zeitscheibensystem
Die Digitrend verwendet rotierende Scheiben für Stunden und Minuten, wobei auf jeder Scheibe Ziffern aufgedruckt sind. Diese Scheiben werden durch einen Spiegel und eine Vergrößerungslinse betrachtet, die die Zahlen in die richtige Ausrichtung für den Träger dreht. Diese raffinierte Anordnung imitiert das Aussehen digitaler Anzeigen, behält aber eine rein mechanische Funktion bei.
Langlebigkeit und Wartung
Obwohl das Uhrwerk des Digitrend zuverlässig ist, erfordert sein einzigartiges Design spezielle Kenntnisse für die Wartung. Vintage-Sammler loben oft seine Robustheit, aber eine sorgfältige Wartung ist unerlässlich, um seine Präzision und die Integrität seines optischen Systems zu bewahren.
Variationen in Stahl, Schwarz und Gold
Die Stahl-, Schwarz- und Gold-Editionen des Amida Digitrend bieten Sammlern und Liebhabern drei unterschiedliche Interpretationen dieser ikonischen Uhr. Jede Version stellt eine andere Facette des Charakters der Uhr dar und bedient eine Reihe von Geschmäckern und Vorlieben.
Die Stahl-Edition
Die Stahl-Edition ist der reinste Ausdruck der Designphilosophie des Digitrend. Sein gebürstetes Edelstahlgehäuse und seine klaren Linien betonen die industriellen Wurzeln der Uhr. Diese Version lässt sich mühelos mit einer Vielzahl von Armbändern kombinieren, von Leder- bis hin zu Metallarmbändern, was sie zu einer vielseitigen Wahl für den täglichen Gebrauch macht.
Die Black Edition
Der Black Digitrend ist eine beeindruckende Neuinterpretation des Originaldesigns. Mit seinem mattschwarzen Finish erhält diese Edition eine modernere und kantigere Persönlichkeit. Der unauffällige Look spricht besonders diejenigen an, die Minimalismus und monochromatische Ästhetik schätzen. In Kombination mit einem schwarzen Armband wird es zu einem subtilen, aber dennoch mutigen Statement-Stück.
Die Gold Edition
Die Gold Edition ist die extravaganteste des Trios. Ihr vergoldetes Gehäuse und die ergänzenden Goldakzente verwandeln den Digitrend in ein mutiges Modestatement. Diese Version war besonders in den 1970er Jahren beliebt, einer Ära, die auffällige und opulente Stile umfasste. Heute hat sie einen nostalgischen Charme und spricht Sammler an, die sich zu Vintage-Glamour hingezogen fühlen.
Sammlerwert und Marktattraktivität
Der Amida Digitrend erfreut sich bei Sammlern wachsender Beliebtheit, dank seines einzigartigen Designs, seiner historischen Bedeutung und Seltenheit. Die Stahl-, Schwarz- und Gold-Editionen haben jeweils einen eigenen Reiz, aber alle haben die Eigenschaften gemeinsam, die den Digitrend zu einer Sammlerikone machen.
Seltenheit und Wert
Originale Amida Digitrends sind relativ selten, da die Marke die Produktion Ende der 1970er Jahre einstellte. Überlebende Exemplare in gutem Zustand erzielen auf dem Vintage-Markt hohe Preise, wobei die Gold-Edition aufgrund ihrer begrenzten Produktion oft die höchsten Aufschläge erzielt.
Zustand und Authentizität
Sammler bevorzugen gut erhaltene Exemplare mit intakten Uhrwerken und Originalteilen. Insbesondere das verspiegelte Anzeigesystem ist anfällig für Verschleiß und erfordert eine sorgfältige Prüfung. Herkunft und Dokumentation steigern den Wert erheblich.
Moderne Relevanz und Vermächtnis
Die mutige Abkehr des Amida Digitrend vom traditionellen Uhrendesign inspiriert weiterhin moderne Uhrmacher. Unabhängige Marken und Neuauflagen greifen oft auf das Vermächtnis des Digitrend zurück und feiern seine Innovation und Individualität.
Neuauflagen und Hommagen
Die Popularität von Uhren im Retro-Stil hat zu mehreren Hommagen an den Digitrend geführt. Obwohl keines das einzigartige Anzeigesystem vollständig reproduziert, sind diese modernen Hommagen eine Hommage an seinen Pioniergeist.
Einfluss auf das zeitgenössische Design
Die Designprinzipien des Digitrends – benutzerzentrierte Funktionalität bei gleichzeitiger mutiger Ästhetik – sind auch heute noch relevant. Sein Erbe lebt in den Werken von Designern weiter, die es wagen, Grenzen zu überschreiten.